Freitag, 12. Juni 2009

DER DEUTSCHE BEOBACHTER FOLGT DEN GESETZEN EINER HÖHEREN ORDNUNG, DIE DEN GEBILDETEN MENSCHEN ANSPRICHT[u1]

DER DEUTSCHE BEOBACHTER FOLGT DEN GESETZEN EINER HÖHEREN ORDNUNG, DIE DEN GEBILDETEN MENSCHEN ANSPRICHT[u1]


12.06.2009 06:45

Gestern war es, dass in einem Gespräch mit dem besten Freund die Frage auftauchte, ob nicht unser gemeinsames Denken und Tun dem kampf gegen windmühlen quasi den Figuren des Don Quichotte und sein Begleiters Sancho Panza zuzuordnen wären.


Seither lässt mich das Denken über Sinn und Zweck des Niederschreibens im DEUTSCHEN BEOBACHTER nicht los.

DER DEUTSCHE BEOBACHTER ist ja nicht eine Presse, sondern die Niederschrift der Gedanken eines Nazideutschen, der in dieser Gesellschaft seinem Platz bei "Trau keinem unter 70 "gefunden hat.


Während der Nazizeit geboren und aufgewachsen, kannte er nichts anderes wie den Nationalsozialismus und kann über seine Jugendzeit nicht anders berichten, wie dass sie erquicklich war.


Dasselbe berichtet der Jugendfreund, über dem großen Teich, den Nachbar-Rabbi fragte, ob er denn nichts über die Nazizeit in seiner Gemeinde berichten wolle, aber aufgrund der positiven Antwort nichts mehr von sich hören ließ.


Nach dem Kriegsende 1945 hat der Verfasser nun eine ganz andere Gesellschaft kennengelernt und lernt sie , gar anders wie damals, von Tag zu Tag mehr kennen.

Und weil derzeit sich die Geschichte ,zum Beispiel wie die von 1929, wiederholt, kann der Verfasser des DEUTSCHEN BEOBACHTER analogisieren, wie es in der Weimarer Republik gewesen sein muss, deren Ergebnis, dann in den Zweiten Weltkrieg mündete.


Ohne dass diese kleine morgendliche Niederschrift zu einem großen Werk geraten muss, ist die heitere Erklärung über die beiden Don Quichotte und seines Begleiters Sancho Panza im Internet nachlesbar.

http://www.internet-maerchen.de/maerchen/don_quichotte-04.htm

Ende


[u1]Don Quichotte
Erich Kästner

Der Kampf mit den Windmühlen

Vierzehn Tage musste der Ritter das Bett hüten, und die Haushälterin dachte schon, er habe von seinen Abenteuern genug. Doch eines schönen Morgens war er wieder verschwunden! Aber diesmal nicht nur er und das Pferd, sondern auch sein Nachbar Sancho Pansa, ein verheirateter Bauer, mit einem Esel 1 Sancho Pansas Frau kam, samt den Kindern, zu Don Quichottes Haushälterin und der Nichte gelaufen, und sie weinten und schimpften durcheinander, dass das Haus widerhallte.

Was, um alles in der Welt, war Sancho Pansa eigentlich eingefallen, den verrückten Ritter zu begleiten? War denn auch in seinem Bauernschädel etwas nicht ganz in Ordnung?

Als ihm Don Quichotte erzählt hatte, er wolle Provinzen, Inseln und Königreiche erobern und ihn, den Knappen und Stallmeister, zum Grafen oder Herzog machen, wenn nicht gar zu einem König, da hatte der kleine Dicke nicht widerstehen können.

Wie sie so dahinritten, sagte Sancho Pansa nachdenklich: »Ein König wäre ich ja recht gerne. Doch dann würde meine Frau eine Königin, und ich glaube, das liegt ihr nicht. Für so einen Posten ist sie nicht fein genug. Macht mich zu einem Grafen, dann wird sie eine Gräfin. Das kriegt sie vielleicht hin.«

»Sei nicht so bescheiden!« antwortete der Ritter. »Man muss Großes wollen! Ich mache dich mindestens zum Gouverneur, und damit basta!«

»Na schön«, meinte Sancho Pansa, »macht mich zum Gouverneur und meine Frau zur Gouverneuse! Das Gouvernieren werden wir schon lernen! « Damit schnallte er den Weinschlauch vom Sattel seines Esels los und trank einen kräftigen Schluck.

Gegen Abend näherten sie sich einem Hügel, auf dem dreißig bis vierzig Windmühlen standen. Da stellte sich Don Quichotte in die Steigbügel und rief: »Siehst du die Riesen auf dem Hügel?« Sancho Pansa kaute gerade etwas Brot und Schinken und sagte: »Riesen? Auf dem Hügel? Ich sehe nur Windmühlen!« - »Riesen!« rief der Ritter. »Und jeder hat vier Arme!« »Nein«, sagte der Stallmeister kauend, »Es sind Windmühlen, und jede hat vier Flügel!« Doch da legte sein Herr und Gebieter auch schon die neue Lanze ein, rief zum Hügel: »Im Namen der Dame Dulzinea von Toboso, ergebt euch!« und gab Rosinante die Sporen.

Als Don Quichotte die erste Windmühle erreicht und die Lanze voller Wucht in einen Windmühlenflügel gebohrt hatte, kam plötzlich ein Wind auf. Die Flügel begannen sich zu drehen. Die Lanze zersplitterte. Und Ross und Reiter flogen in hohem Bogen durch die Luft und ins Feld. Dort blieben beide liegen, als hätten sie sämtliche Knochen gebrochen! Sancho Pansa trabte erschrocken näher und rief schon von weitem: »Habt Ihr große Schmerzen?« Da setzte sich Don Quichotte mühsam auf und sagte stolz: »Ritter haben keine Schmerzen. Und wenn sie doch einmal welche haben, klagen sie nicht.« - »Wie gut, dass ich kein Ritter bin!« rief der kleine Dicke und half den beiden auf die Beine.

Als sie schließlich weiterritten, hing der Ritter schief und krumm im Sattel, und der Gaul humpelte und kam kaum vom Fleck. Weil es außerdem dunkel wurde, beschlossen sie zu kampieren und ließen sich in einem Steineichenwald nieder. Sancho Pansa aß und trank wieder, legte sich um und schnarchte, dass die Wipfel zitterten. Don Quichotte aß nichts, trank nichts und schlief nicht. Nachdem er einen kräftigen Zweig von einem der Bäume abgerissen und ihn als Lanze zurechtgeschnitzt hatte, saß er noch lange wach, grämte sich über seine Niederlage und träumte von neuen, aber erfolgreicheren Taten.


Dieses Märchen wurde mir von Dieter [chax@wtal.de] zur Verfügung gestellt.

http://www.internet-maerchen.de/maerchen/don_quichotte-04.htm

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