22.12.2008 17:37:18 begonnen
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WELT MOBIL: Kultur - Die Farce um Adolf Hitlers Buch "Mein Kampf"
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Adolf Hitler zum Beispiel. In seinem Buch „Mein Kampf“ (1925/26) breitet er offen seinen Judenhass aus, entwirft den nationalen Sozialismus und propagiert den Krieg. Es ist das berühmteste verbotene Buch in Deutschland. Dabei ist es gar nicht verboten. Vielmehr fielen mit Hitlers Vermögen auch die Urheberrechte an den Freistaat Bayern. Dieser geht seither strikt gegen jeden Nachdruck vor, um Ansehen und Demokratie Deutschlands zu schützen.
Nach dem Krieg mag die Furcht vor Hitlers Wort verständlich gewesen sein. Heute ist der Versuch, ein 83 Jahre altes Buch zur Verschlusssache zu machen, schon technisch überholt. Nicht nur im Antiquariat sind Exemplare rechtmäßig zu kaufen. Im Internet ist der Text längst weltweit verfügbar. Absurd ist, dass Bayern auch eine wissenschaftlich kommentierte Ausgabe verhindert. Gerade hat das NS-Dokumentationszentrum Nürnberg die alte Forderung danach erneuert. Den Historikern läuft die Zeit davon. Ihre Arbeit würde Jahre dauern. Das Copyright aber läuft 2015 aus, 70 Jahre nach Hitlers Tod. Die Rechte sind dann so frei wie bei Karl May und Karl Marx. Historiker wollen dann mit einer fundiert kommentierten Ausgabe zur Stelle sein.
Der Dramatiker George Tabori hat „Mein Kampf“ schon 1987 als Farce auf die Bühne gebracht. In seinem Stück treffen sich der talentfreie Maler Hitler und der jüdische Bibelverkäufer Schlomo Herzl in einem Männerheim. Herzl kümmert sich um Hitler, empfiehlt ihm, besser Politiker zu werden, überlässt ihm sogar seinen Romantitel „Mein Kampf“ – und wird Hitlers erstes Opfer. Diese Woche hat die Verfilmung begonnen. Die Rolle Herzls spielt Götz George, der schon einmal in einer Hitler-Groteske brillierte, in „Schtonk“, dem Film über die gefälschten Hitler-Tagebücher, mit denen sich der „Stern“ vor exakt 25 Jahren blamierte, weil er einer Hitler-Mythologie verfiel, statt sich mit den Fakten zu befassen.
Romanus Otte
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