15.04.2009 06:56 BEGONNEN
am Montag nach ostern, das war vorgestern erst, sass ich mit meiner lieben freundin heidi im dorfwirtshaus im steigerwald.
Wir hatten tagsüber schon einen schöpfungsauftrag erledigt, waren zu der schönen osterzeit ins land der franken gefahren, denn wer einen flecken erde wie diesen vom hergott zugewiesen bekommen hat, muss sich auch um ihn kümmern, genauso wie wenn der bauer sonntags nach der kirche um die äcker geht und nachschaut.
Durch die offene wirtsstubentüre quoll ein sehenswürdiges paar herein. voraus einer, der noch beim schreiben mir als bunt in erinnerung ist und der seine frau am jackenkragen, glaub ich wars, besser in die stube hereinzog, was gleich so aussah, dass er ein heftiger mensch war. Was heftig ist schreibe ich später.
Kaum in der stubn, rief ich dem buntspecht mein entzücken über die bewaffung mit hosenträgern und gürtel gleichzeitig, zu , ja die clipse, die kenn ich schon, halten nicht , wenn man sich bückt, da kann ein gürtel zur sicherung dienen, quasi wie beim bergsteiger seil und hacken.
Schnell war ausgemacht, dass der bunte treibauf auch eine hose für geknöpfte hosenträger besitzt, da wusste ich welcher gattung mensch er angehört.
Nach dem herzlichen grüßaugust, war die wirtsstube leer genug, dass das ehrwürdige paar schutzsuchend bei uns platz bezog, nicht ohne vorherige anfrage, wie man das tut : mit dem hut in der hand nämlich kommt man durchs ganze land , das ehemals das des karl dem grossen war.
Ich hab`s so verstanden, dass der buntspecht vom genprotest kam, weil man solchen krampf von mais nicht braucht, kühe habe er nicht mehr aber ein steifes bein und heidi meinte später, er sei in eine landwirtschaftsmaschine geraten-sei`s drum.
Tatsächlich ist im monsantomais ein gen eingebaut , das nicht nur maisschädlinge totmacht, sondern gleich regenwürmer und schnecken mit dazu und die schaden eben dem mais nicht.
Aus solchen begegnungen lernt man mehr aufmerksam, als wie wenn man 10 sylvester an der unität studiert.
Ich hatte der sprache stark zu lauschen, denn ich bin mindestens 5km vom steigerwald entfernt, wenn nicht gar mehr , wo halt anders gesprochen wird, ausserdem bin ich auf einem ohr fast taub, was andere sinne schärft, so auch dass gentechnisch nichts mit sex zu tun hat, nur weils gen... heisst. ein hellhöriger käme nie auf einen solchen quatsch.
Die unterhaltung mit dem bunten menschen beschäftigte mich noch auf dem rad, irgend etwas war da mit ihm gewesen.
Ja: das war`s , seine in jeder hinsicht ausgedrückte heftigkeit und sie hat mich heute morgen wieder aufgerufen , wie ich das „neue deutschland“ las.
Da steht zum beispiel:
Widerstand zeigt Wirkung
Gentechmais kommt 2009 nicht aufs Feld
von Von Susanne Götze
http://www.neues-deutschland.de/artikel/147209.widerstand-zeigt-wirkung.html
Und weiter:
MON 810 »Gefahr für die Umwelt«
Agrarministerin Aigner verbietet Anbau von gentechnisch verändertem Mais
http://www.neues-deutschland.de/artikel/147214.mon-810-gefahr-fuer-die-umwelt.html
Und hier und jetzt weiss ich , dass wir mit einem widerstandkämpfer am wirtshaustisch gesessen haben, das war`s was mir an der heftigkeit des mannes aufgefallen war.
Und ich denke an evita peron , die einmal sagte, dass man ohne fanatismus nichts voranbringen kann.
Nein, der buntespecht war kein fanatiker , aber heftigkeit tut`s auch.
Wollte gott , die bundesrepublik hätte solche heftigkeit zu hauf gehabt , sie könnte sich heute deutschland nennen.
Der ältliche mann war dem neuen deutschland eine runde voraus . nun weiss ich warum ich landfahrer bin.
Widerstand zeigt Wirkung
Gentechmais kommt 2009 nicht aufs Feld
Von Susanne Götze Greenpeace-Aktivisten auf einem Maisfeld, wo für Monsanto gentechnisch veränderter Mais untersucht wird. Foto: dpa |
Die Saison des Anti-Gentechnik-Protestes hat auch in diesem Jahr lange vor dem Aussaattermin begonnen. Ökobauern, Imker und Umweltschützer machten schon im Winter mobil. In den letzten Wochen gab es symbolische Besetzungen von Forschungsanlagen und Versuchfeldern und für den Fall der Fälle hatten sich die Gegner der Agrargentechnik etwas Neues einfallen lassen. Eine Woche vor dem regulären Start der Maisausaat wurde Öko-Mais auf ein geplantes MON 810-Feld im Landkreis Kitzingen gesät. Generell hatte die Anti-GVO-Bewegung bereits im vorigen Jahr statt der konventionellen »Feldbefreiungen«, bei denen GVO-Felder zerstört wurden, auf den »Maistausch« gesetzt. Dabei wurden – ebenfalls im Landkreis Kitzingen – Gen-Maissetzlinge der Sorte MON 810 gegen Bantam-Ökomaispflanzen auf dem Feld ausgetauscht. Natürlich nur bis die Polizei kam.
In diesem Frühjahr geht es allerdings auch in der Politik zum Thema GVO richtig zur Sache: Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) steht unter hohem politischem Druck, in der Gentechnikfrage eine grundsätzliche Entscheidung zu treffen. Anlass sind die schon seit dem letzten Jahr kursierenden wissenschaftlichen Beobachtungen zur in der EU zugelassenen Maissorte MON 810. Monsanto konnte bislang nicht befriedigend erklären, wieso es bei Fütterungsversuchen zur Störung des Immunsystems und der Fortpflanzungsfähigkeit von Tieren kam. Und der Verdacht, das von den Pflanzen gebildete bakterielle Insektengift schädige auch Nützlinge und gefährde so die angrenzende Flora und Fauna, wurde bisher nicht ausgeräumt.
Deshalb hatte im Frühjahr 2007 der damalige Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU) schon einmal ein Eil-Anbauverbot für den umstrittenen Mais erlassen. Zu diesem Zeitpunkt war allerdings ein Großteil des Saatgutes bereits im Boden. Die Begründung für das Eilverbot lieferte damals offiziell das Fehlen eines Monitoring-Berichts, das eigentlich zum Erlöschen der Zulassung hätte führen müssen. Nachdem Monsanto diesen nachgereicht hatte, wurde das Verbot für 2008 wieder aufgehoben, um nun neuerlich ausgesprochen zu werden – wieder für ein Jahr.
Seehofer wie Aigner haben beide das Problem, dass ihr Wahlkreis in Bayern liegt. Dort ist die Widerstandbewegung gegen Agrogentechnik besonders stark. Kein Wunder also, dass selbst der bayrische Umweltminister Markus Söder – der sonst nicht für seine progressive Umweltpolitik bekannt ist – nun als entschiedener GVO-Gegner auftritt und ein Verbot von Genmais für den Freistaat einfordert. Söder ist nun sogar zu verdanken, dass diskutiert wird, ob ein Verbot auf Länderebene rechtlich möglich ist. Aigner ist also in der Klemme: Während Bayern sich womöglich für »gentechnikfrei« erklärt, müsste sie nach Vorstellungen der Union auf Bundesebene die GVO eher verteidigen. Deshalb ist ein dauerhaftes bundesweites Verbot der Agrogentechnik – wie es Umweltverbände und die Anti-Gentechnik-Bewegung fordern – kaum wahrscheinlich, schon weil die Hoheit dafür bei der EU liegt.
Dabei wäre Deutschland mit einem flächendeckenden GVO-Verbot nicht das erste Land in Europa: Schon seit Jahren haben Österreich, Ungarn und Griechenland und seit 2008 auch Frankreich ein nationales Anbauverbot verhängt. Eigentlich sind diese Verbote laut EU-Kommission rechtswidrig, da die Zulassungen von der EU – von der Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), der Kommission und dem Rat – erteilt werden und ein Moratorium deshalb nicht im Ermessen der einzelnen Mitgliedsstaaten liegt. Doch auch hier bewegt sich etwas: Auf dem letzten Treffen der EU-Umweltminister Anfang März wurde das Anbauverbot Österreichs entgegen der Kommissionsmeinung bestätigt. Zudem haben die Niederlande einen Vorschlag unterbreitet, die Zulassungsentscheiung für GVO den einzelnen Staaten zu übertragen. Deutschland verhält sich dabei zurückhaltend und hat sich noch nicht für eine Unterstützung des Vorschlags entschieden. Sollte die Befugnis für die Anbauzulassung von GVO-Sorten wirklich auf die Staaten übertragen werden – und hierbei geht es bislang in erster Linie um den umstrittenen Mais MON 810 –, dann könnte die deutsche Regierung die Verantwortung auch nicht länger auf die EU abschieben, sondern müsste selbst klar Position beziehen.
Ost-West-Konflikt?
Auf den ersten Blick (siehe Grafik) könnte der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen ein Ost-West-Streit sein. Wenn überhaupt in Deutschland Mais der Sorte MON 810 angebaut wurde, dann fast nur in den neuen Bundesländern. Der Grund allerdings ist nicht die größere Begeisterung für Gentechnik, sondern die historisch gewachsene Agrarstruktur im Osten. Dort dominieren Güter (Genossenschaften, Agrar-GmbH) mit Riesenfeldern, für die die vorgeschriebenen Abstände (150 bis 300 Meter) zu konventionell wirtschaftenden Nachbarn kein Problem sind. Die kleinteiligen Bauernwirtschaften im Westen hätten da einfach ein zu hohes Risiko durch Schadenersatzforderungen ihrer Nachbarn bei Pollenflug. StS
MON 810
In der Europäischen Union ist zwar der Import verschiedener Produkte aus gentechnisch veränderten Organismen erlaubt, allerdings ist neben einigen Mikroorganismen, die in Bioreaktoren der Industrie ihrer Arbeit nachgehen, nur die von dem US-Konzern Monsanto entwickelte Maissorte MON810 zum Anbau zugelassen.
In das Mais-Erbgut wurde bei MON 810 ein Gen aus dem Bodenbakterium Bazillus thuringiensis (BT) eingebaut. Dieses produziert – nun in allen Pflanzenteilen – ein Gift, das die Darmzellen der Larven verschiedenster Insektenarten abtötet. Die Sporen des Bakteriums werden seit Jahren als eines der wenigen zugelassenen Insektizide im Biolandbau eingesetzt, weswegen die Befürworter der Gentechnik auch die Kritik an den BT-Pflanzen für abwegig halten. Als zusätzliches Argument verwies Monsanto in einem Ende März vorgelegten Bericht auf die Ergebnisse des bundesweiten Schmetterlingsmonitorings, die laut Monsanto belegen, dass es keine negativen Auswirkungen von BT-Mais auf Nützlinge in der Umgebung gibt.
Das allerdings sehen die Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) Leipzig/Halle, die das Monitoring fachlich betreuen, ganz anders. Zum einen behauptet Monsanto, wie das UFZ kritisch anmerkt, fälschlich eine Kooperation zwischen dem Unternehmen und dem Monitoring.
Und zum anderen teilt das UFZ in einer Stellungnahme mit, dass die derzeitigen Erfassungsmethoden des Tagfaltermonitorings »keine wissenschaftlich haltbaren Schlussfolgerungen« über die Auswirkungen des MON 810-Anbaus in Deutschland erlauben. Damit kritisiert das UFZ implizit das Vorgehen des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), das laut Monsanto die Daten des Tagfaltermonitorings für geeignet hält, um die Umweltwirkung von MON 810 zu beurteilen. Das BVL hat sich davon bislang nicht distanziert.
(beides Steffen Schmidt)
URL: http://www.neues-deutschland.de/artikel/147209.widerstand-zeigt-wirkung.html
ende
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